Sterben als Projekt? – Über den guten Tod, zweifelhafte Ideale und die Ambivalenz des «selbstbestimmten Sterbens»
Shownotes
Gibt es ein richtiges, authentisches Sterben? Führen die Freiheit und Selbstbestimmung, die Sterbehilfeorganisationen wie Exit versprechen, zu neuen Zwängen? Kann und soll man sich mit einer Patient:innenverfügung vor Horrorszenarien wie Demenz oder dem lebenserhaltenden «Hängen an Schläuchen» schützen? Und was haben solch grundlegende Fragen mit der AHV zu tun? Die Medizinethikerin, Theologin und Journalistin Nina Streeck spricht im Podcast über Sterbeideale und Palliative Care, über Akzeptanz, Festhalten und Loslassen und über den Druck, der eigenen Familie nicht zur Last zu fallen. Es geht um das finanzpolitische Kalkül der kanadischen Regierung im Zusammenhang mit der Liberalisierung von Sterbehilfe und um den Intellektuellen Walter Jens, der sich entschied, mit Demenz weiterzuleben, obwohl er das früher ausgeschlossen hatte. Und: Sollte man Todgeweihten ihre Diagnose wirklich immer offenlegen?
Im Gespräch erwähnte Texte und weiterführende Informationen:
- Website von Nina Streeck beim Institut für Sozialethik an der TRF und ihre private Website: www.nina-streeck.ch
- Essay von Nina Streeck in der WOZ: «Wer die Selbstbestimmung als höchste Errungenschaft der Gegenwart feiert, dürfte gegen die Suizidkapsel Sarco nichts einzuwenden haben»
- Elisabeth Kübler-Ross: «Interviews mit Sterbenden». Kreuz Verlag, Freiburg im Breisgau, 2009 (Original: On Death and Dying, 1969)
- Zur Demenzerkrankung von Walter Jens: Tilman Jens umstrittenes Essay «Vaters Vergessen» (hinter der Paywall, FAZ, 2008) und das Buch «Langsames Entschwinden» von Inge Jens.
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