Kinderkriegen für die Ahnen – Über Spiritualität, Familie und Wirtschaftsboom in Vietnam

Shownotes

Weshalb werden in Vietnam viel mehr Jungen als Mädchen geboren? Warum führte hier der Wirtschaftsaufschwung auch zu einer Wiederbelebung von religiösen Praktiken? Und wieso werden in Vietnam nicht Geburtstage, sondern Todestage gefeiert? Die Ethnologin Prof. Dr. Annuska Derks forscht seit Jahrzehnten zu Südostasien, insbesondere zu Vietnam. Sie erzählt von der dortigen Religionslandschaft mit den drei sich ergänzenden Lehren Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus und vom herrschenden patrilinearen und patrilokalen Verwandtschaftssystem. Derks spricht über die Zusammenhänge von Wirtschaftsboom, Kleinfamilie und Religion, über die Omnipräsenz von Ahnenaltären in der vietnamesischen Alltagskultur, über Reproduktionsmedizin und über die hohe Rate an Ultraschalluntersuchungen. Ausserdem geht es darum, weshalb am ersten Tag des Monats niemand Kohle kauft und ob die verstorbene Grossmutter auch mal bei der Parkplatzsuche hilft.

Annuska Derks ist Ausserordentliche Professorin im Bereich Ethnologie am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) und forscht u.a. zu sozialem Wandel, globalen Warenketten, Migration, Gender, Sexualität und Verwandtschaft. Ausserdem leitet sie ein Teilprojekt des Universitären Forschungsschwerpunkts «Human Reproduction Reloaded».

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