«Es bringt eben doch etwas» – Die Proteste von Muslim:innen gegen die hindu-nationalistische Politik in Indien
Shownotes
2019 kam es in Indien zum bis dato grössten Aufstand seit der Unabhängigkeit 1947. Warum handelte es sich bei den Menschen, die mit Sit-In-Camps eine Hauptverkehrsachse in Delhi blockierten, vor allem um muslimische Frauen aus den unteren Kasten? Was ist aus diesen sogenannten «Shaheen Bagh»-Protesten geworden und wie ist die Situation heute? Britta Ohm, Politikwissenschaftlerin und Kulturanthropologin, forscht unter anderem zu Versammlungen und hat unter schwierigen Bedingungen mit Teilnehmer:innen der damaligen Grossdemonstrationen gesprochen. Im Podcast erzählt Ohm von der jahrzehntelangen Ghettoisierung, Überwachung und Ausgrenzung von Muslim:innen und von den Frauen, die den Kampf für das Recht auf Staatsbürgerschaft organisiert und angeführt haben – obwohl sie vorher nie alleine aus dem Haus gegangen sind. Ausserdem geht es um die Gefahren und Chancen von Social Media, um politische Gefangene, das Kastensystem in Südasien, um Indiens Premierminister Narendra Modi, Propaganda und Wahrheitsverdrehung.
Weitere Informationen und Lektüre-Empfehlungen:
- Personenprofil von Britta Ohm (Uni Mainz)
- Zum Kastensystem in Indien: «Indien heute» von Hanns Wienold und (für Fortgeschrittene) «The (im)possibility of a term: ‘Pasmanda’, the (non-)addressability of the state, and the ghettoization of communication» von Britta Ohm
- Zum zeitgenössischen Widerstand in Indien: «Azadi heißt Freiheit» von Arundhati Roy
- Presseberichte zu Protesten: «Tote und Festnahmen bei Massenprotesten» in ZEIT-Online und «Der Kampf um Indien» von Amnesty International
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